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Melanie Rohde

studierte in Köln, Berlin, Lausanne und Paris Philosophie / Politologie. 1998 schloss sie mit einem deutsch-französischen Diplom, über Foucault, ab. Damit qualifizierte sie sich für eine Vorabendsoap der ARD. Während des Studiums spielte sie Theater (Jugendclub des Kölner Schauspielhauses und arbeitete in verschiedenen Redaktionen (u.a. Die Zeit und Les Annales, beides Paris). Danach drehte sie einen Kurzfilm, jobbte an verschiedenen berlinern Theatern (Baracke, Ostermeier und Volksbühen, Castorf), schrieb ein Theaterstück. Als Stipendiatin der Drehbuchwerkstatt der HFF München entwickelte sie "Die Killerin und der Selbstmörder".

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Melanie Rohde absolvierte die Autorenschule Hamburg 2004/2005 und entwickelte das Roadmovie PHANTOMSCHMERZ. (Synopse s.u.).

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Weitere Projekte:

1999 EINE ZWINGENDE BEKANNTSCHAFT, (Buch & Regie) Drama, 5 min. D: Mark Waschke

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2007 AUTISTIC DISCO, (Buch) Drama, 79 min. R: Hans Steinbichler, P: d.i.e. Film, Tatami Film, mit Samia Muriel Chancrin, Nina Mohr, Ulrich Rechenbach, Markus Böker u.a. Münchner Filmfest 2007, Drehbuch nominiert für Förderpreis Deutscher Film; Kino 2008 / TV 2008/09 / DVD 2010 (ahoi Film) 

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2007 GESTERN IN EDEN, Drama, 30 min. (Co-Autor), R: Jan Speckenbach, P: dffb & HFF "Konrad Wolf", mit Bernhard Schütz u.a.Filmfestival Cannes 2008, Offizieller Wettbewerb, 29. German Film Festival MOMA, New York 2008

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2009 FLIEG ODER STIRB!, (Buch & Regie) Drama, 7 min. P: Port au Prince, mit Jana Pallaske, Rafael Stachowiak, Achtung Berlin Festival 2010

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2010 VERMISST, Drama (Co-Autor, in Produktion) Buch & Prod. gefördert durch das BKM, Das Kleine Fernsehspiel, R: Jan Speckenbach, P: Junifilm, mit André Hennicke, Jenny Schily, Sylvana Krappatsch u.a.

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Kontakt Melanie Rohde, milasaway@surfeu.de

PHANTOMSCHMERZ ein Roadmovie
Kurz ist der Schmerz und ewig ist die Freude.

Zoe ist jung und liebt es, Grenzen auszutesten. Niemand kommt dabei zu Schaden - außer Zoe selber. Aus medizinischer Perspektive ist sie autoaggressiv – als Frontfrau einer Band bekommt sie dafür Applaus. Keiner fragt. Hauptsache, es rockt.
Doch dann trifft sie auf einem Konzert ihre Seelenschwester: Mia, die ihren Lebensunterhalt mit ungesunden Trinkwetten verdient: Ein, zwei Flaschen Wodka auf ex, das lässt man sich in den Bars, wo sie sich rumtreibt, was kosten. Zoe nimmt sie mit auf Tour. Ein paar Kilometer später wird sie es wieder bereuen: Mit einem Revolver schießt Mia auf ein Auto und provoziert damit einen Unfall. Die Aufregung der Band kann sie nicht begreifen – alles steht so in Zoes Liedern. Als man sie loswerden will, erzählt sie den Rockern mit den Totenkopfaufklebern furchtbare Geschichten: aus Tschetschenien, Bürgerkriegsgeschichten. Alle verstummen, Mia darf bleiben. Was sollten sie ihr auch erklären? Den Unterschied zwischen Gewalt und Gewalt?
Zwischen den Mädchen beginnt eine vorsichtige Annäherung. Narbeninspektion. Viele Narben – viele Geschichten. Mia ist vom Leben auf Tour fasziniert. Aber Zoe ist mit der entstehenden Nähe zu der neuen Freundin völlig überfordert. Wenn’s eng wird, schließt sie sich ins Bad ein und telefoniert ihrem fernen Freund hinterher: Jercek, ihre großen Liebe aus Warschau. Sie droht, ihm einzelne Körperteile mit der Post zu schicken – die Finger ihrer Hand, jeden Tag einen. Solange er schweigt. Dann legt sie auf und greift zu ihrer Rasierklinge.
Mia beginnt in ihrer Verzweiflung zu Zoes Mitteln zu greifen: Zoe verbindet sie, dann schmeißt sie sie raus. Liebe kann man nicht erpressen. Aber sind sie sich darin nicht gleich? Sie beginnt, Mia zu suchen. Endlich findet sie sie in einem russischen Club, als sie sich für Geld den kleinen Finger abhackt. Hinter der Bühne muss sie sehen, dass Mia dazu gelernt hat: der Finger war aus Plastilin. Alles nur fake? Und ist Mia überhaupt Tschetschenin? Aber ist das wichtig?
Am Ende können auch sie der Realität nicht entfliehen: Denn es gibt sie, diese Welt, in der ein abgehackter Finger nur ein grausamer Zeitvertreib für andere ist. Aber er kann auch ein Zeichen von Liebe sein in einer sprachlosen Zeit.